Das Amt des Diakons kann im Zivilberuf ausgeübt werden. Der Diakon bringt seinen Glauben in den Berufsalltag ein und lebt ihn dort. Außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit wirkt er als Diakon in der Seelsorge einer Kirchengemeinde mit. Daneben gibt es auch hauptberufliche Diakone, die sich mit ihrer ganzen Arbeitskraft den diakonischen Aufgaben in einer Seelsorgeeinheit widmen.
„Alle Geweihten tragen in ihrem Zuständigkeitsbereich durch eigenes Tun und durch Delegation und Begleitung anderer Personen im Dienst der Verkündigung Verantwortung.
Wirken im Sinne des Reiches Gottes
Die Diakone sind aufgrund ihrer Weihe amtlich in die Felder der Gesellschaft gesandt, die in Gefahr sind, aus dem Blick zu geraten: in die Felder sozialer, religiöser, psychischer Bedrängnis als Bereiche der Gesellschaft, zu der die Kirche sonst keinen einfachen Zugang hat (Berufswelt, Kultur, Leitungsebene in Wirtschaft und Politik). Dort wirken sie mit anderen im Sinne des Reiches Gottes und sorgen dafür, deren Leben in die feiernde Gemeinde zurückzubinden. Gerade in ihrer Sendung ist zu erkennnen, dass den Diakonen keine neuen Aufgaben zuwachsen, sondern dass sie nur in besonderer Weise die Sendung der ganzen Kirche versinnbildlichen.
Ständiger Diakon im Zivilberuf
Für die Diakone, die zum Teil in Beruf und Familie ihre erste Sendung haben und damit „im Zivilberuf“ leben, muss die sakramentale Weihe nicht zu einem Hauptberuf führen. Wie Arbeitspriester, die im Konzilsdekret über die Priester ausdrücklich rehabilitiert sind, können die Diakone der Kirche maßgeblich helfen, in vielen Feldern der Gesellschaft präsent zu sein. So können sie zu einer zentralen Bereicherung der Kirche werden.“
Richard Hartmann (aus „Was kommt nach der Pfarrgemeinde ?“, 2013 Echter Verlag